Hier spricht man über eine Art der Zahnbehandlung, wo man als Ziel nimmt, einen devitalen oder schwer entzündeten Zahn zu erhalten. Fachbegriff dafür ist Endodontie. Es gibt normalerweise zwei Ausgangssituationen, von denen man vor der Behandlung ausgeht. Entweder geht es um einen lebendigen Zahn oder um einen devitalen, also toten Zahn.
Wenn der entzündete Zahn am Leben ist, wird die Pulpe während der Behandlung entfernt, danach die Wurzelkanale gereinigt und daraufhin verschlossen. In dem Gegenfall, also wenn der Zahn bereits ums Leben gekommen ist, ist das eigentliche Ziel ebenso die Entfernung der Keime aus dem Kanale. Als Hilfsmittel kann ein Operationsmikroskop benutzt werden.
In der Praxis kann die Wurzelbehandlung auch nicht immer eingesetzt werden, im Prinzip werden aber die Zähne während der zahnärztlichen Behandlung solange wie es möglich erhalten und nicht gezogen. Ziehen muss man erst, wenn die Karies bis auf Knochenhöhe reicht.
Die Durchführbarkeit einer Wurzelkanalbehandlung hängt nicht nur vom Gesundheitszustand der Zähne ab; wenn die Kanäle im Zahn nicht sichtbar sind, kann man die Behandlung nicht durchführen. Typischer Fall dafür ist ein Weisheitszahn, wo der Patient seinen Mund nie genug breit öffnen kann. In diesem Fall lässt sich die Extraktion vorziehen.
Damit eine Behandlung abgeschlossen werden kann, reicht normalerweise eine einzige Sitzung schon aus. Wenn nicht so, dann sind in der Regel 2-6 Behandlungen genug, dazwischen liegen aber Wochen oder sogar Monate. Die Erfolgsrate sinkt aber stark, wenn der Zahn innerhalb von 6 Monate nicht versorgt werden konnte.
Horrorgeschichten betreffend schmerzhafte Wurzelkanalbehandlungen entziehen ihren Grund, da ein überwiegender Teil der Behandlungen schmerzfrei ablaufen. Störungen gibt es nur, wenn die Spritze der Lokalanästhesie nicht wirkt.
Wenn die Wurzelbehandlung nicht erfolgreich war, ist der Griff zur Zange berechtigt.